Arbeiter in der Computerproduktion sind extremen Belastungen ausgesetzt. Die Organisation World Economy, Ecology & Development (Weed) deckte vergangenes Jahr skandalöse Arbeitsbedingungen bei chinesischen Zulieferunternehmen von Markenfirmen auf. So würden etwa 370 monatliche Arbeitsstunden erzwungen, der Arbeitsschutz sei unzureichend, was zu Hautverletzungen, Augenschäden und Vergiftungen durch Chemikalien führe und gewerkschaftliche Organisation würde unterbunden. Nachdem sich namhafte Computerhersteller weigern, mit Gewerkschaften und NGOs zusammenzuarbeiten, hat Weed den Beschaffungsleitfaden „Buy it fair“ entwickelt, um es den Konsumenten zu erleichtern, direkt verbindliche Maßnahmen einzufordern. „Wir müssen für verbindliche politische Instrumente eintreten, mit denen transnationale Unternehmen […] verpflichtet werden, die Menschenrechte sowie international anerkannte soziale und ökologische Normen einzuhalten“, so der Verdi-Vorsitzende Franz Bsirske. Der entwickelte Leitfaden könnte sich durchaus als wirksam erweisen: Öffentliche Einrichtungen beschaffen jährlich ein Fünftel aller in Deutschland verkauften IT-Geräte. Das neue deutsche Vergaberecht ermöglicht es ausdrücklich, soziale Kriterien bei der Auftragsvergabe zu berücksichtigen. Die Einhaltung der Mindestanforderungen der ILO erweist sich allerdings als schwer kontrollierbar, da bislang in der Computerindustrie unabhängige Sozialsiegel fehlen. Der Leitfaden empfiehlt deshalb, ausführlich beschriebene Zwischenschritte zur Einhaltung besserer Arbeitbedingungen einzufordern. Link zum Artikel (Link nicht mehr abrufbar – 25.11.2014)
Gewerkschaft Verdi und Weed stellen Leitfaden für faire Computerbeschaffung vor
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- von earthlink e.V.
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