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Kinderarbeit in Zentralamerika

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Nach jüngsten Angaben der ILO gibt es in Zentralamerika rund 2,5 Millionen arbeitende Kinder. Viele von ihnen beginnen bereits im Alter von fünf Jahren zu arbeiten. 1) Als Gründe werden vor allem die Armut der Familie und der Ausschluss aus dem Bildungssystem genannt. Auf dem Land übernehmen Kinder häufig gefährliche und gesundheitsschädliche Arbeiten in der Landwirtschaft, wie Ausräuchern, Viehhüten, Steineschlagen oder das Einsammeln von wiederverwertbarem Abfall. In den Städten arbeiten Kinder auf Märkten, putzen die Fensterscheiben wartender Autos an Ampeln oder machen Kunststücke, indem sie etwa Bälle und Fackeln jonglieren. Speziell Mädchen arbeiten häufig schlecht bezahlt als Haushaltshilfen bei Verwandten, Freunden und Nachbarn. Unter den Staaten Zentralamerikas ist Kinderarbeit in Guatemala am weitesten verbreitet. 21% der Kinder zwischen fünf und 17 Jahren gehen einer Arbeit nach. In Honduras sind es 15%, in Nicaragua 13%, in Belize 10%, in Panama 7%, sowie in El Salvador und Costa Rica jeweils 5%. 2)

Gelegen zwischen den großen Landmassen Nord- und Südamerikas sind die Staaten Zentralamerikas seit Jahrzehnten eine Region, die von unsteten politischen Verhältnissen und äußeren Einflüssen geprägt ist. 3) Gerade einmal drei Jahre ist es her, dass in Honduras ein Militärputsch durchgeführt wurde. Diese politische Instabilität geht einher mit anderen negativen Faktoren: Zwar stellt inzwischen der Hunger in Zentralamerika nach Angaben des Welthunger-Index nur noch in Guatemala ein ernstes Problem dar. 4) Armut und eine eklatante soziale Ungleichheit, die das Auftreten von Kinderarbeit fördern, sind aber nach wie vor vorzufinden. 5) Um diesen verheerenden sozialen Verhältnissen zu entfliehen, versuchen Jahr für Jahr tausende Kinder aus Zentralamerika über Mexiko illegal in die USA zu gelangen. 6)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. El Heraldo.hn, Spanisch, “Trabajo infantil precoz en Centroamérica“, zuletzt abgerufen am 27.09.2012.
  2. Ebd.
  3. Als Ausnahme kann lediglich Costa Rica angeführt werden, das seit Ende der 1940er Jahre eine demokratische Tradition aufweist; vgl. lateinamerika-studien.at – nicht mehr verfügbar und Wikipedia
  4. Welthungerhilfe (u.a.): „Welthunger-Index 2011. Herausforderung Hunger: Wie steigende und stark schwankende Nahrungsmittelpreise den Hunger verschärfen“, zuletzt abgerufen am 27.09.2012.
  5. Wikipedia: „List of countries by income equality“, zuletzt abgerufen am 27.09.2012.
  6. Blogeintrag auf DrogenMachtWeltSchmerz, „Reise ins „gelobte Land“ – Die gefährliche Fahrt der Kindermigranten aus Mittelamerika“, zuletzt abgerufen am 27.09.2012.



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