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China: Hinweise auf Kinderarbeit bei Zulieferer von Disney, Mattel und Wal-Mart

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Laut einer Untersuchung werden Disneys meistverkauften Spielzeugautos von Kindern in einer Fabrik in Shenzhen hergestellt. Bei einer Kontrolle wurde ein 14-jähriges Mädchen entdeckt. Andere Angestellte berichteten, dass noch mehr Kinder in der Fabrik beschäftigt seien.

Im vergangenen Mai sprang eine 45-jährige Beschäftigte vom Dach der Fabrik in Shenzhen, nachdem sie von einem der Manager gerügt wurde. Daraufhin wurden die geheimen Kontrollen in der Fabrik durchgeführt, um mehr über die Arbeitsbedingungen zu erfahren.

Die Fabrik Sturdy Products stellt Produkte für das Unternehmen Mattel her. Mattel verkauft vor allem Barbie-Puppen und Spielzeugautos. Die Fabrik produziert außerdem Spielzeuge für Wal-Mart und Disney.

Die Kontrolle wurde von der Menschenrechtsgruppe SACOM (Students and Scholars Against Corporate Misbehaviour) durchgeführt. Diese NGO hatte auch die Verstöße von Apple gegen das Kinderarbeitsverbot dieses Jahr aufgedeckt.
Bei der Kontrolle wurden Hinweise auf Kinderarbeit entdeckt. Außerdem wird vermutet, dass die Beschäftigten länger als gesetzlich erlaubt arbeiten und in der Fabrik giftige Chemikalien eingesetzt werden.

Die Menschenrechtgruppe SACOM macht darauf aufmerksam, dass Eltern es sich zweimal überlegen sollten, bevor sie Produkte von Mattel kaufen. Außerdem erklärt SACOM, dass Firmen wie Mattel, Wal-Mart und Disney zwar immer behaupten strikt die lokale Gesetzgebung und den eigenen Verhaltenskodex zu erfüllen, dies jedoch nicht der Fall sei. Das zeige die Untersuchung in der Sturdy Products Fabrik. Es gäbe exzessive Überstunden, geringe und oftmals beliebige Gehälter, Kinderarbeit und Nachlässigkeiten im Bezug auf Gesundheitsstandards.

Des Weiteren gibt ein Sprecher von SACOM bekannt, dass die Gesetzverstöße bei Sturdy Products das Versagen des International Council of Toy Industries  aufzeigen, der den Spielzeugsektor eigentlich überwachen und gegen Verstöße vorgehen sollte.

Wal-Mart gab bekannt, dass das Unternehmen sofort eine Untersuchung einleitete, nachdem es von den Vorwürfen erfahren hatte. Wal-Mart nehme solche Vorwürfe sehr ernst und werde weitere Maßnahmen unternehmen, falls sich die Vorwürfe bestätigen sollten.

Disney gab ebenfalls bekannt, dass es die Vorwürfe ernst nehme und die Situation auf Grund der vorliegenden Informationen weiter untersuchen wolle.

Mattel lehnte eine direkte Stellungnahme zu den Vorwürfen ab. Das Unternehmen gab nur bekannt, dass es sehr betroffen über den Selbstmord der 45-jährigen Beschäftigten im Mai sei. Es handle sich dabei jedoch um einen Einzelfall. 1) 2)

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. Disney factory faces probe into sweatshop suicide claims – The Guardian
  2. Der Artikel der TODAYonline ist leider nicht mehr verfügbar.



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