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Uganda: Unterstützt Katholische Kirche Kinderarbeit?

aktiv gegen kinderarbeit |  Bild:  © earthlink e.v.

aktiv gegen kinderarbeit | Bild: © earthlink e.v.

Der britische Sender BBC hat vor kurzem nach eigenen Angaben aufgedeckt, dass die katholische Kirche in Uganda angeblich Kinderarbeit unterstützt. 1) Journalisten der BBC haben eine Teeplantage im Südwesten von Uganda besucht und dort mindestens 15 Kinderarbeiter identifiziert. Der Leiter dieser Teeplantage hat diese Kinderarbeit bestätigt und ausgesagt, dass der Lohn für diese Arbeit bei umgerechnet circa 30-60 Cent pro Tag liegt.

Die Plantage wird vom Tee-Unternehmen Kigezi Highland Tea Limited betrieben, das Gelände selber befindet sich jedoch im Besitz der katholischen Kirche. Die lokale Kirche hat offiziell bestätigt, dass es seit dem Jahr 2013 geschäftliche Beziehungen zwischen der Diözese und dem Unternehmen gibt. Als Journalisten Bischof Callistus Rubaramira zu Kinderarbeit auf der Plantage befragen wollten, haben sie auch auf seinem Grundstück mehrere kleine Kinder entdeckt, die dort Tee abgeladen haben.

In Uganda, wo das Problem der Kinderarbeit sehr verbreitet ist, gibt es heutzutage mehr als 3 Millionen Kinderarbeiter. Das bedeutet, dass etwa 30 Prozent aller ugandischen Kinder im Alter zwischen 5 und 14 arbeiten. 2) Und das, obwohl laut der dortigen Gesetzgebung ein Mindestalter von 14 Jahren für die legale Arbeit von jungen Menschen vorgeschrieben ist.

Die katholische Kirche in Uganda hat sich zu den Vorwürfen nicht geäußert, deshalb hat die BBC den Vatikan um ein Statement gebeten. Dort hieß es, der Vatikan sei nicht verantwortlich, die Sache betreffe allein die Kirche in Uganda. 1)

Erst im November 2015 besuchte Papst Franziskus Uganda, Kenia, und die Zentralafrikanische Republik und sagte, dass Kinder einige der größten Opfer von Afrikas historischer Ausbeutung durch andere Mächte waren. Außerdem forderte Papst Franziskus zum Welttag gegen Kinderarbeit einen verstärkten Kampf gegen Kinderarbeit. 3) „Mehrere zehn Millionen Kinder sind weltweit gezwungen, unter unwürdigen Bedingungen zu arbeiten, und sind Opfer von Sklaverei, Ausnutzung, aber auch von Missbrauch, Übergriffen und Diskriminierungen.“ 4) Vor allem in armen Ländern würden immer mehr Minderjährige zur Arbeit gezwungen, so Papst Franziskus.

 

Fußnoten (Hinweise, Quellen, Links)

  1. BBC News: Catholic Church linked to Uganda child labour – Stand 13.01.2016
  2. United States Department of Labor: Uganda – Stand 13.01.2016
  3. The Telegraph: Pope Francis denounces growing ‚plague‘ of child labour – Stand 13.01.2016
  4. Internationale Arbeitsorganisation: Zur Abschaffung der Kinderarbeit ist wirksamer Sozialschutz unverzichtbar – Stand 13.01.2016



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